Neuraltherapie nach Hunecke |
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Bei der reflexmedizinischen Methode der Neuraltherapie handelt es sich um den Einsatz von Lokalanästhetika ohne Zusatz von gefäßverengenden Mitteln , die in niedriger Konzentration und geringer Menge an geeigneten Körperstellen zur Behandlung funktioneller, reversibler Erkrankungen, gestörter Regulationen mit und ohne Schmerzen, Entzündungen sowie Testung und Therapie von Störfeldern und Störherden appliziert werden.
In der zahnmedizinischen Klinik und Praxis wird die Neuraltherapie besonders zur Schmerzbehandlung eingesetzt, bevorzugt bei Neuralgien im Bereich des Kopfes, Gesichtes und Kiefers. Eine weitere Anwendung in Form der diagnostischen Lokalanästhesie zur Erkennung und Lokalisation von odontogenen Störfeldwirkungen auf Organe und Körperareale ist durchaus empfehlenswert.
Was ist ein Störfeld? Heute betrachtet man das Störfeld differenzierter als eine endogene Noxe, die die funktionelle Ausregulierung von Reizen hemmt oder blockiert. Es ist eine krankhafte lokale Veränderung im weichen Bindegewebe mit reichlichem, noch nicht abbaufähigem Material,die mit der lokalen und allgemeinen Abwehrfunktion in permanenter aktiver Auseinandersetzung steht.
Der "tote Zahn" ist eben biologisch nicht tot, sondern er steht mit dem Gesamtorganismus in einem permanenten Stoffwechselaustausch. Der "tote Zahn" setzt toxische Eiweißzerfallsprodukte frei. Als letzte Abbaustufe einiger dieser Polypeptidketten von abgebautem Dentineiweiß finden sich das hochtoxische Mercaptan und der hochgiftige Thioäther, der in der Leber nicht mehr abgebaut werden kann und ein starkes Fermentgift darstellt. Es wird als eine Art Leichengift bezeichnet.Es gibt keine andere Stelle im menschlichen Körper, in der unter scheinbarer Toleranz solche Substanzen jahrelang liegen bleiben.
Auch wenn der Röntgenbefund als Kriterium für eine Ausheilung interpretiert werden kann, bleibt bei wurzelgefüllten und resizierten Zähnen das Problem des Eiweißzerfalls mit seinen toxischen Endprodukten bestehen.
Die häufigsten Störfelder im Zahn/ Kieferbereich sind: » der tote Zahn » der wurzelbehandelte Zahn » der verlagerte Zahn » die Restostitis » das Amalgamstörfeld » der Pathogalvanismus verschiedener Mundmetalle
Überweisungsdiagnose: Chronische Pansinusitis, Dysmenorrhoe, Migräne, chronische Lumbalgie, Mastopathia cystica fibrosa, Hypaesthesie linker Mundwinkel.
Bewertung: Multiple Beherdungsmöglichkeiten der Zahn - Kiefer - Region, bestehend im wesentlichen aus entzündlichen Veränderungen des Zahnhalteapparates und des Kieferknochens, teilweise mit Beteiligung der Kieferhöhle. Die neuraltherapeutische Behandlung ergab eine Beendigung der Migräne, Aufhebung der Hypästhesie der linken Unterlippe, Beendigung der Dysmenorrhoe. Die verschiedenen Beschwerdebilder der jungen Patientin sind nach neuraltherapeutischen Erfahrungen ohne Sanierung der Zahn - Kiefer - Regionen langfristig ohne Ausräumung aller Entzündungsherde nicht zu beheben. |